Wuchten von Rädern

Beim wuchten von Rädern bzw. Felgen und Reifen werden  Gewichte an der Felge angebracht um ungleiche Massenverteilungen auszugleichen. Die ungleichen Masseverteilungen liegen sowohl beim Reifen als auch bei sehr guten Felgen vor. Erst durch das exakte Anbringen der Gewichte ist der Rundlauf des Rades gewährleistet. Sind Reifen und Felgen schlecht ausgewuchtet oder es ging ein Gewicht verloren, macht sich das durch zittern / vibrieren im Lenkrad bemerkbar. Zudem werden die Achse, die Radaufhängungen u.s.w. belastet. Auch der Verschleiß der Reifen nimmt zu.

Wenn Reifen und Felgen auf einer ordentlichen Radauswuchtmaschine gewuchtet worden sind, haben die Räder keine statische und auch keine dynamische Unwucht mehr.



Dichtmittel Reifen – Reifendichtmittel – Reifenpannenset

Dichtmittel sind Mittel zur Notreparatur von Reifen.

reifendichtmittel-12v-kompressor-opel-reifen.jpgI. d. R. wird ein weißer, flüssiger Kunststoff in den Reifen gefüllt, die Flüssigkeit verschließt die Beschädigung, härtet aus und bleibt jedoch flexibel. Mit Hilfe eines 12 V- Kompressors wird der Reifen wieder befüllt. Ein Reifen-Dichtmittel kann anstelle eines Reserverades im Fahrzeug mitgeführt werden. Jedoch sind weder Dichtmittel noch ein Ersatzrad vorgeschrieben. Die Haltbarkeit ist nur begrenzt, deshalb das Dichtmittel bitte rechtzeitig austauschen! Bei Dichtmitteln aus dem Zubehör ist die maximal zulässige Reifengröße zu beachten. Ein mit Dichtmittel reparierter Reifen ist nur eine Notlösung und muss ausgetauscht werden!

Bei der Anwendung sind immer die Herstellerangaben zu beachten! Folgende Angaben sind also nur Anhalt:

Dichtmittel darf nicht angewendet werden bei:

  • Stichverletzungen größer als 4 mm
  • Beschädigungen durch Fahren mit zu geringem oder gar ohne Luftdruck
  • Beschädigung der Reifenwand bzw. Reifenflanke
  • Temperaturen unter – 20 Grad Celsius

reifendichtmitel-tms-reifen.jpgAnwendung Reifen-Dichtmittel (hier am Beispiel TMS von VW):

  • Fremdkörper (Nagel, Schraube, etc.) im Reifen stecken lassen
  • Flasche gut schütteln
  • beiliegenden Einfüllschlauch aufstecken, die Verschlussfolie wird dabei durchstoßen
  • Ventilkappe am Reifenventil entfernen und mit dem beiliegendem Ventileinsatzdreher den Ventileinsatz herausschrauben und auf sauberem Untergrund ablegen
  • Verschlußstopfen vom Einfüllschlauch entfernen und den Schlauch auf das Reifenventil aufstecken
  • Flasche nach oben halten und den gesamten Flascheninhalt in den Reifen einfüllen
  • Schlauch abziehen und den Ventileinsatz wieder fest aufschrauben
  • Reifenfüllschlauch des Kompressors auf das Ventil schrauben
  • 12 V-Anschluss-Stecker in den Zigarettenanzünder oder eine 12 V– Steckdose im Fahrzeug einführen
  • Reifen auf 2 – 2,5 bar aufpumpen (Manometer beachten)
  • Kompressor max. 6 min betreiben – es besteht Überhitzungsgefahr
  • wird der Luftdruck nicht erreicht, 10 m vor und zurück fahren, damit sich das Reifen-Dichtmittel verteilen kann, alternativ Fahrzeug mit einem Wagenheber anheben und das Rad / die Felge drehen – danach erneut versuchen aufzupumpen
  • wird der Druck nicht erreicht kann das Reifen-Dichtmittel nicht mehr helfen, der Reifen ist zu stark beschädigt
  • beiliegenden Aufkleber zur Beachtung der Höchstgeschwindigkeit und Warnung im Sichtbereich des Fahrers anbringen
  • Fahrt unverzüglich fortsetzen – Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
  • nach 10 min Fahrt Luftdruck erneut prüfen – ist der Druck unter 1,3 bar gesunken darf nicht weitergefahren werden, der Reifen ist zu stark beschädigt und es besteht Unfallgefahr
  • ist der Druck über 1,3 bar wieder auf Herstellervorgabe auffüllen und Fahrt mit maximal 80 km/h zur nächsten Werkstatt fortsetzen

reifendichtmittel-reifen-opel-gm.jpgBei anderen Systemen (z.B. GM, Opel) besitzt die Flasche mit dem Reifen-Dichtmittel zwei Anschlüsse. Der Füllschlauch wird mit dem Ventil verbunden und der 12 V- Kompressor wird ebenfalls an die Flasche mit dem Dichtmittel angeschlossen.
Das Dichtmittel wird also mit der Druckluft des Kompressors eingefüllt. Ansonsten erfolgt die Anwendung sinngemäß wie beim TMS. Aber auch hier gilt: Immer die Herstellerangaben beachten.

 

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Auswuchten von Rädern bzw. Reifen und Felgen

Auswuchten ist das Anbringen von Gewichten an der Felge, um den Rundlauf des Rades zu gewährleisten. Schlecht ausgewuchtete Räder beanspruchen Reifen, Radlager und Radaufhängung übermäßig und führen zu erhöhtem Reifenverschleiß.

Das Auswuchten muss nach jeder Reifenmontage durchgeführt werden. Dabei wird die Unwucht beseitigt. Eine Unwucht entsteht bei ungleicher Werkstoffverteilung des Rades und führt durch die Zentrifugalkräfte zu einem unrunden Lauf. Bei hohen Geschwindigkeiten macht sich das zunächst über ein Flattern bzw. Zittern oder auch Vibrieren des Lenkrades bemerkbar. Eine 10 g – Unwucht am Rad wirkt durch die Fliehkraft im Fahrbetrieb bei 100 km/h schon wie 2,5 kg.

Man unterscheidet zwischen statischer und dynamischer Unwucht.

Ein auf einer Radauswuchtmaschine gewuchtetes Rad hat keine statische und auch keine dynamische Unwucht mehr.

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Reserverad – Reservereifen

Das Reserverad ist das Ersatzrad, dass für den Fall einer Panne bzw. eines Plattens im Fahrzeug mitgeführt werden kann. Es gibt vollwertige Reserveräder und Noträder.

Es gibt verschiedene Pannensysteme, um im Fall der Fälle eine Weiterfahrt zu ermöglichen. Eine davon, dass Reserverad, gibt es als vollwertiges Rad oder als schmales Notrad. Ein Notrad ist sehr schmal ausgeführt. Bei Notreifen des Typ´s „T“ sind wesentlich höhere Reifenluftdrücke notwendig als bei herkömmlichen und verstärkten Reifen. Noträder sind sowohl in der Höchstgeschwindigkeit (meist 80 km/h) als auch in der Reichweite nur begrenzt einsetzbar. Dafür sind sie relativ klein und leicht.
Vollwertige Reserveräder ermöglichen eine nahezu uneingeschränkte Weiterfahrt, sind aber im Verhältnis gesehen schwer und platzraubend und werden deshalb immer seltener. Ein Reserverad oder anderes Pannensystem mitzuführen, ist nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Um bei einer Reifenpanne wieder mobil zu werden, hier ein paar Ratschläge, wie man sich auf einen Plattfuß vorbereiten kann:

  • regelmäßige Sichtkontrolle und Überprüfung des Reifenluftdrucks, beim Reserverad ca. 0,5 bar über der Herstellervorgabe auffüllen
  • ungenutzte Reservereifen nach spätestens 6 Jahren erneuern (Alterung)
  • Wagenheber und Werkzeug mindestens jährlich auf Zustand und Funktion überprüfen
  • bei Alufelgen werden meistens andere Radschrauben (oder auch Radbolzen bzw. Radmuttern) verwendet, die richtigen Schrauben für das Reserverad sollten also mitgeführt werden
  • bei Felgenschlössern sollte auch der richtige Aufsatz für die Diebstahlsicherung im Auto liegen (auch auffindbar – das Ding ist recht klein)
  • bei einer Montage des Ersatzrades unter dem Fahrzeug sollte die Mechanik der Befestigung regelmäßig gefettet und bewegt werden, da diese sonst bis zur Unbeweglichkeit rosten könnten
  • ein Paar Arbeitshandschuhe im Fahrzeug können auch nicht schaden
  • den Radwechsel einmal in Ruhe „auf dem Hof“ zu üben ist keine schlechte Idee

Ein laufrichtungsgebundener Reifen eignet sich nicht als Reserverad, da er für links oder rechts montiert ist. Die Chance steht also 50 zu 50.

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Karkasse (Unterbau Reifen) – Reifenkarkasse

Die Karkasse ist der Grundaufbau eines Reifens.

Karkasse (Unterbau) und Luftpolster bestimmen die Belastbarkeit (Tragfähigkeit) des Reifens maßgeblich. Die Karkasse wird aus gummiertem Kordgewebe hergestellt. Die Fäden des Kordgewebes werden in mehreren Lagen übereinander gelegt. Das ist Radial – also im Rechten Winkel zur Fahrtrichtung oder Diagonal – schräg bzw. im spitzen Winkel zur Fahrtrichtung möglich (Fadenwinkel). Erst der richtige Reifenluftdruck verleiht der Karkasse und somit dem gesamten Reifen die notwendige Stabilität. Bei Radialreifen und Diagonal-Gürtelreifen ist die Karkasse von einem im wesentlichen undehnbaren Gürtel stabilisierend umfasst.

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