Was sind Radialreifen?
Radialreifen sind eine bestimmte Reifenbauart, bei der die Kordfäden der Karkasse (Unterbau) radial vonWulst zu Wulst verlaufen. Die Karkasse ist bei jedem Radialreifen von einem im wesentlichen undehnbaren Gürtel stabilisierend umfasst.
Radialreifen federn an der Flanke ein. Eine Verformung findet hauptsächlich in der Walkzone statt. Durch die geringe Walkarbeit sind auch die Erwärmung und der Kraft- stoffverbrauch geringer.
Radialreifen haben den Diagonalreifen abgelöst, sind heute bei PKW üblich und werden auch mehr und mehr im Motorradbereich verbaut. Die Mischung von Radialreifen und Diagonalreifen am Fahrzeug ist verboten.
Aufbau von Radialreifen
Die Kordfäden der Karkasse verlaufen radial, d. h. 90 Grad (Fadenwinkel) zur Fahrtrichtung (radial = in Richtung des Radius; von einem Mittelpunkt ausgehend). Die Abbildung links zeigt eine Reifen- Draufsicht. In rot sind ist die Anordnung der Karkassen-Fäden (Fadenwinkel) stark vereinfacht dargestellt. In Fahrtrichtung gesehen, also seitlich betrachtet (Abb. rechts), verlaufen die Kordfäden in einem Winkel von 0 bis 20 Grad. Im Gegensatz zum Diagonalreifen kreuzen sich die Fäden nicht. Das bewirkt eine Erhöhung der übertragbaren Seitenführungskräfte und der Durch- schlagkräftigkeit, einen deutlich verringerten Rollwiderstand sowie eine verbesserte Bodenhaftung.
Kennzeichnung von Radialreifen
Radialreifen werden nach den ECE-Regelungen durch ein R vor der Angabe des Felgendurchmessers gekennzeichnet. Dahinter kann wahlweise die Aufschrift „Radial“ auf der Reifenflanke aufgebracht sein.
Ein Beispiel für die Radialreifen-Kennzeichnung: 205/55 R 16 93 H Radial
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