Viren in der Autoelektronik?

Es verbreiten sich Gerüchte, vor allem im Internet, dass bereits Kfz- Systeme von Viren befallen sein würden. Bei der relativ hohen Ausfallquote von elektronischen Bestandteilen erscheint das vielleicht sogar plausibel, dem ist aber keinesfalls so.

Um überhaupt an die Kfz- Software zu gelangen, das gilt auch für die Navigations- bzw. Car Hifi Software, bedarf es Diagnosegeräten bzw. mit entsprechender Hard- und Software ausgestatteter Computer. Selbst bei der Verwendung von Blue-tooth – Technologie am Kfz, müsste man z.B. mit dem Notebook sehr dicht an den Motor heran. Auch die Übertragung eines Virus von einem auf das andere Fahrzeug ist fast unmöglich. Zum einen ist der Betrieb des Fahrzeugs beim verändern der Software, beispielsweise mit einem Diagnosegerät, absolut nicht möglich, zum anderen sind Bauteile und Software bei allen Herstellern sehr unterschiedlich. Selbst bei Kfz eines Herstellers gibt es in der Regel gravierende Unterschiede. Eine Übertragung im Straßenverkehr schon deshalb schier unmöglich.

Die Ausbreitung eines Autovirus, das infizieren an der Tankstelle und sonstige moderne Märchen überlassen wir lieber der Phantasie der Antivirus- Software- Hersteller.

Fazit: Es gibt keine Auto- Viren. Noch nicht…



Autopannen durch Elektrik und Elektronik

Die Anzahl der Ausfälle bei Kraftfahrzeugen infolge von Ausfällen der Elektrik und Elektronik steigt ständig. Mittlerweile erreichen sie Durchschnittswerte von 60%. Tendenz steigend. Bei manchen Herstellern werden sogar 77% erreicht, so z.B. bei Smart. Auch die sonst so zuverlässigen Japaner sind betroffen.

Insgesamt bleibt die Pannenquote jedoch relativ konstant, so der ADAC. Parallel dazu stieg die Zahl der Rückrufaktionen 2004 um 41 % auf 137. Fast 1,5 Millionen PKW wurden zurück in die Werkstatt gebeten. Die Ursache dafür ist zum einem die schnelle technische Entwicklung und die Verwendung nicht ausreichend getesteter Systeme und Bauteile. Teilweise ist der Kunde auch Testfahrer. Die Entwicklung von Neufahrzeugen erfolgt zu schnell und unter zu hohem Druck. Hinzu kommt eine Überlastung der elektrischen Anlage des Fahrzeuges.
Komplizierte Motorsteuerungs- und Fahrwerksysteme, Komfortelektronik, Navigation, Car Hifi und und und. 70 Steuerteile in einem Oberklasse PKW sind keine Seltenheit mehr.
Die Elektronik ist empfindlich, der Bedarf elektrische Leistung im Fahrzeug steigt kontinuierlich. So ist der Bedarf heute bei ca. 2500 Watt. Vor 10 Jahren genügten noch 1200 Watt. Eine Änderung dieses Negativ- Trends ist bisher nicht abzusehen. Positiv: Die Fahrzeug- Elektronik soll ab 2006 mit bei der Hauptuntersuchung geprüft werden. Ohne Aufpreis.

Elektrik und Elektronik gewünscht

Nach einer Umfrage des TÜV Süd sind 60 % aller Autofahrer für moderne Elektronik im Fahrzeug..Im ländlichen Bereich sind es jeweils 50 %.
Aber ebenfalls 60 % würden auf einige Elektronik verzichten, wenn sich der Kaufpreis entsprechend verringern würde. Bei den Männern sind 72 % für Neuerungen, bei Frauen lediglich 54 %.

70 % ! haben Zweifel an der richtigen Funktion der Systeme. Jedoch sind 82 % der Befragten der Meinung, dass bestimmte Systeme, wie ABS oder ESP die Fahrsicherheit erhöhen.

Zwischenlösung

Um im hartem Preiskampf zu bestehen müssen die Neufahrzeuge einfacher werden. Das ist besser als das Qualitätsmanagement immer weiter zu vernachlässigen. Kein Hersteller kann es sich erlauben, dass Rückrufaktionen und Pannenserien an seinem Image kratzen.

Fazit: Hersteller, ran an die Arbeit!